Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat nach einem Bericht der „ Bild “-Zeitung ein Urteil gefällt, das auf Mallorca Schockwellen ausgelöst hat. Demnach wurde die Balearen-Regierung dazu verurteilt, dem Hamburger Luxusmakler Matthias Kühn fast 100 Millionen Euro Schadenersatz zu zahlen. Für die Inselgruppe bedeutet dies sogar die Aufnahme eines Kredits, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.
Kühn, der heute in Gstaad in der Schweiz lebt, hatte 1999 über seine Firma Birdie Son Vida S.L. ein Baugrundstück in Port de Sóller auf Mallorca erworben, um dort 33 Luxusvillen zu errichten. Im Jahr 2008 erklärte die Landesregierung das Grundstück jedoch zum Naturschutzgebiet, was ein Bauverbot nach sich zog. Seitdem stritt Kühn mit der Regierung und der Gemeinde Sóller vor Gericht.
Knapp 100 Millionen Euro Entschädigung
Das Urteil des Obersten Gerichtshofs Spaniens vom 5. März ist rechtskräftig und bedeutet für Kühn eine gigantische Finanzspritze. „Mein Unternehmen wird von der Balearen-Regierung mit fast 100 Millionen Euro entschädigt“, sagte Kühn der „Bild“. Und weiter: „Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem Grundstückswert von 63.533.374,48 Euro plus Zinsen, die seit dem 18. Mai 2009 angefallen sind. Die Zinsen bis zum 6. März betragen 32.308.461,56.“
Wegen des langwierigen und kostspieligen Rechtsstreits musste Kühn seine Projektentwicklungen auf den Balearen einstellen. Auf die Frage, ob er nun mit 100 Millionen Euro nach Mallorca zurückkehren werde, antwortete er der Zeitung: „Die Gesellschaft hat nur geringe Verbindlichkeiten. Wir können in Ruhe überlegen, wie wir das Geld investieren. Das Projekt in Port de Sóller verfolge ich nicht mehr. Es ist an eine andere Gesellschaft verkauft worden, immer noch als Naturschutzgebiet deklariert und praktisch nichts mehr wert. Eine Rückkehr von Matthias Kühn ist derzeit nicht geplant.“