Wie lenkt man einen Staat? Um darauf eine Antwort zu bekommen, muss ich zuerst meine Angst überwinden. Zwei Hunde kommen mir auf dem weitläufigen Anwesen entgegen. Klein, aber kläffend, der eine hell, der andere dunkel. “Die tun nichts!”, ruft von oben am Fenster eine Stimme. Schon klar. Der Türöffner sirrt, die Hunde folgen mir.

Im oberen Stockwerk begrüßt mich die Hausherrin. Sabine Döring, roter Rollkragenpullover, blondes Haar, wache Augen, führt hier ihren Hofstaat. Die richtigen Staatsgeschäfte warten auf sie aber in Berlin. Sabine Döring ist Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Heute hat sie die graue, hektische Stadt gegen diesen Ort in der Abgeschiedenheit eingetauscht. Das Gespräch findet bei ihr zu Hause statt, auf einem Hof in Ostwestfalen, der Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal liegt um die Ecke, die nächste Zugstation ist eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Viel Holz, Landhausstil, eine typische Wollsockenwohnung. So ganz anders als all die Ministeriumsbauten mit ihren Schießscharten in Berlin.



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