Es piept, summt und klingelt im Ohr: Bernd S. leidet seit vier Jahrzehnten an einem permanenten Tinnitus. Sein Tinnitus habe Anfang der 80er Jahre begonnen und sei mit der Zeit immer dominanter geworden, erzählt der 69-jährige Münchner der „Bild”-Zeitung. Er habe damals unter enormem Stress gelitten, da er einen anspruchsvollen Job im Marketing-Vertrieb hatte.

Doch trotz vieler Untersuchungen und Hörtests konnten die Ärzte keine konkrete Ursache für seinen Zustand finden. Nach einem langen Leidensweg hat Bernd S. inzwischen gelernt, das Geräusch zu ignorieren und kann heute damit leben.

Tinnitus-Patient Berd S.: „Setze In-Ear-Kopfhörer auf“

Außerdem hat er ein Ritual gefunden, das ihn abends zur Ruhe kommen lässt. „Ich setze beim Schlafengehen In-Ear-Kopfhörer auf und höre leise klassische Musik. Dabei konzentriere ich mich auf ein Instrument, das im Hintergrund eine zweite Stimme spielt. Das ist meine Wahrnehmungsablenkung und ich kann gut einschlafen“, erzählt der Tinnitus-Patient der „Bild“-Zeitung. Um anderen zu helfen, hat Bernd S. in München eine Tinnitus-Selbsthilfegruppe gegründet. 

Die Ursachen für Tinnitus sind vielfältig

Etwa fünf bis 15 Prozent aller Erwachsenen haben irgendwann einmal länger anhaltende Ohrgeräusche, die aber oft von selbst wieder verschwinden. Bei Ohrgeräuschen, die länger als drei Monate anhalten, spricht man von einem chronischen Tinnitus, so „gesund.bund.de“.

In Deutschland leiden etwa 2,7 Millionen Menschen an chronischem Tinnitus. Tinnitus ist ein Phänomen, bei dem ein Mensch Geräusche wie Klingeln, Brummen, Pfeifen oder Zischen im Ohr wahrnimmt, obwohl keine entsprechende äußere Schallquelle vorhanden ist. Diese Geräusche können in einem oder beiden Ohren auftreten und entweder konstant oder intermittierend sein.

Die Ursachen für Tinnitus sind vielfältig und reichen von Gehörschäden durch Lärmeinwirkung, Hörsturz, Ohrinfektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Stress. Die Behandlung von Tinnitus hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und umfasst verschiedene Ansätze, von medikamentöser Therapie über Hörhilfen und Maskierungsgeräte bis hin zu Verhaltenstherapien.





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