Tödlicher Vorfall am 29. Februar
Israelisches Militär räumt Schüsse rund um Hilfskonvoi ein
Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant im nördlichen Gazastreifen.
Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
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Das israelische Militär hat am Freitag Ergebnisse einer Überprüfung des tödlichen Vorfalls rund um einen Hilfskonvoi im nördlichen Gazastreifen präsentiert, bei dem in der vergangenen Woche 118 Palästinenser getötet wurden. Demnach schossen Soldaten auf einige Personen in der Menge, die sich auf sie zubewegt hätten. Zunächst hatte die israelische Seite lediglich erklärt, Soldaten hätten Warnschüsse in Richtung der Menge abgegeben.
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Eine große Zahl von Menschen hatte im Morgengrauen des 29. Februar auf einen Konvoi mit Hilfsgütern gewartet und dann versucht, an die Nahrungsmittel zu gelangen. Augenzeugenberichten zufolge eröffneten israelische Soldaten das Feuer auf sie.
Soldaten sollen nicht auf den Konvoi an sich geschossen haben
Das Militär erklärte am Freitag, etwa 12.000 Menschen hätten sich um die Lastwagen versammelt, die auf dem Weg in Verteilzentren waren. Dann hätten sie begonnen, sich der Hilfsgüter zu bemächtigen. Die Überprüfung des Vorfalls habe ergeben, dass die Soldaten nicht auf den Konvoi selbst geschossen hätten, aber „auf eine Reihe von Verdächtigen, die sich auf die Einsatzkräfte in der Nähe zubewegten und eine Gefahr für sie darstellten“, erklärte das Militär. Viele der Opfer seien auf einen Ansturm auf die Lebensmittel zurückzuführen, zudem seien Menschen von den Lastwagen überfahren worden.
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Die UN hatten in der vergangenen Woche erklärt, ein UN-Team habe das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza besucht und von einer großen Zahl von Schusswunden unter den mehr als 200 Verletzten berichtet, die dorthin gebracht worden waren. Der Direktor des Al-Adwa-Krankenhauses sagte, 80 Prozent der 176 in seine Klinik gebrachten Verletzten wiesen Schusswunden auf. Die EU forderte eine Untersuchung des Vorfalls.
RND/AP