MANNHEIM. Die Stadt Mannheim hat ihre Bürger dazu aufgerufen, über vier neue Straßennamen in der Universitätsstadt abzustimmen. Die Initiative folgt auf einen Beschluß des Gemeinderats vom Februar 2022, bei dem es darum ging, die Gustav-Nachtigal-Straße, die Leutweinstraße, die Lüderitzstraße und den Sven-Hedin-Weg umzubenennen. Die Verantwortlichen begründen das mit den ihrer Ansicht nach verwerflichen Biographien der Namensgeber, die als „Eroberer“ an „Gewalttaten des Kolonialismus“ beteiligt gewesen sein sollen.

Zur Abstimmung stehen nun 18 potentielle Namensgeber, die bereits im Vorfeld auf vermeintlich problematische Biographien untersucht wurden. Darunter zum Beispiel die 2008 verstorbene südafrikanische Sängerin Miriam Makeba und der Pfälzer Polarforscher Georg Balthasar.

„Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim“ will keine weißen Namenspatrone

Der „Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim“ ruft die Bürger dazu auf, für May Ayim, Rudolf Duala Manga Bell, Wangari Maathai und Miriam Makeba zu stimmen. Die Begründung: Anders als die anderen 14 der 18 Personen umfassenden Liste von potentiellen Namensgebern würden diese „nicht aus der überlegenen Perspektive weißer Menschen auf die Welt blicken“.

Bis zum 17. März dauert die Abstimmung. In Mannheim gemeldete Bürger ab dem 16. Lebensjahr können postalisch oder online für ihre Favoriten stimmen. (st)



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