BERLIN. Der Beitragssatz für die Rentenversicherung wird bis Mitte des kommenden Jahrzehnts drastisch ansteigen. Laut einem Gesetzentwurf zur Stabilisierung des Rentenniveaus soll dieser von jetzt 18,6 Prozent auf mindestens 22,3 Prozent im Jahr 2035 ansteigen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Bundesregierung will damit eine künftige Anhebung des Renteneintrittsalters wie auch eine Absenkung des Rentenniveaus ausschließen. Letzeres soll bei 48 Prozent des Durchschnittsgehaltes bleiben, sofern die Rentenempfänger 45 Beitragsjahre geleistet haben. „Kürzungen bei der Rente kommen für mich nicht in Betracht. Für mich ist das eine Frage des Anstands und des Respekts gegenüber aktuellen Rentnerinnen und Rentnern und gegenüber der jüngeren Generation“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu in einer Videobotschaft.

Lindner zeigt sich zufrieden

Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) stellten den Entwurf der Ampel-Koalition zur Reform der Alterssicherung am Dienstag vor. In den kommenden Jahren soll demnach ein mit Darlehen aus dem Bundeshaushalt gefüllter Kapitalstock gebildet werden, der ab Mitte des kommenden Jahrzehnts 200 Milliarden Euro schwer ist und jährlich zehn Milliarden Euro ausschütten soll.

„Wir trauen uns damit einen echten Paradigmenwechsel und steigen ein in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung“, sagte Lindner. Dafür werde auch extra eine unabhängige Stiftung gegründet, die das Geld investieren soll. Sollte dies klappen, könnte das Rentenniveau bei dann 22,3 Prozent stabilisiert werden. (ho)



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