Räumpanzer statt Zielfahnder, die Polizei sucht mit einem martialischen Aufgebot nach den ex-Terroristen.

Räumpanzer statt Zielfahnder, die Polizei sucht mit einem martialischen Aufgebot nach den ex-Terroristen.

Foto: Paul Zinken/dpa

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden ließ sich am Montag mit der euphorisch klingenden Aussage zitieren, Burkhard Garweg sei nun »richtig auf der Flucht«, er stehe ohne Geld, Unterkunft oder Logistik da. Man gehe davon aus, dicht dran zu sein. Garweg solle sich stellen, »niemand« habe ein Interesse an einer Eskalation. Das alles erzählt ein Vertreter der Behörden, die für die Eskalation der RAF-Fahndung verantwortlich sind.

Am Sonntag waren niedersächsiche Spezialkräfte quasi im Dauereinsatz in Berlin. Ein Bauwagenplatz wurde gestürmt, Wohnungen durchsucht, bei mehreren Personen, die offensichtlich weder Garweg noch Ernst-Volker Staub sind, wurden die Personalien aufgenommen. Medial werden die Einsätze fieberhaft begleitet. Und wenn über das »linksalternative Kreuzberg« geschrieben und über mögliche Unterstützer spekuliert wird, erinnert das doch sehr an den »Sympathiesantensumpf« aus den 1970er Jahren.

Bei all dem drohen die Behörden das Augenmaß zu verlieren. Es gibt keine Anzeichen, dass Garweg und Staub aktuell größere Verbrechen planen oder dass eine akute Gefahr von ihnen ausgeht. Daniela Klette hat sich widerstandslos festnehmen lassen. Gefährlich zu werden droht aber die groß angelegte Jagd auf die beiden Männer. Panzerwagen und aufgesprengte Türen prägen die jüngsten Polizeieinsätze. Die Sicherheitsbehörden setzen auf Stress für die Gesuchten und höchste Anspannung für die Beamten. Eine Strategie, in der Fehler schnell tödliche Folgen haben können.

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