Nach einer Genehmigung durch das Regierungspräsidium (RP) Gießen kann die Erforschung hochansteckender Viren an der Marburger Philipps-Universität weiter ausgebaut werden. Der Universität sei kürzlich vom zuständigen Dezernat des RP die gentechnikrechtliche Genehmigung für den Bau eines neuen Hochsicherheitslabors der höchsten Sicherheitsstufe 4 erteilt worden, teilte die Behörde am Montag mit. Sie umfasse den Rohbau sowie die forst- und naturschutzrechtlichen Genehmigungen. Auch das Genehmigungsverfahren für die technische Sicherheitsausstattung und den Betrieb der eigentlichen Anlage laufe bereits, könne aber erst bei entsprechendem Baufortschritt des Rohbaus abschließend entschieden werden, hieß es. 

An der Marburger Universität existiert bereits ein Labor der Sicherheitsstufe 4, doch sei die neue Einrichtung erheblich größer und auch für hochkomplexe Forschungsvorhaben geeignet. Darin sollen Arbeiten an hochpathogenen Viren wie dem Ebola-Erreger durchgeführt werden. Es gehe sowohl um Grundlagenforschung als auch um vorbereitende Arbeiten zur Diagnostik und Therapie sowie zur Impfstoffentwicklung gegen relevante virale Erreger, hieß es. 

Bundesweit gibt es nur vier solcher Hochsicherheitslabore, davon je eines in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und Hessen. Das Marburger S4-Labor ist bundesweit das einzige, das von einer Universität betrieben wird.  

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