Haidhausen – Heiko Bielinski geht fest davon aus, dass er bald mehr Geld ausgeben wird. Und er freut sich drauf. Der 48-Jährige wohnt in der Nähe der Weißenburger Straße in Haidhausen. Der Bezirksausschuss hat vergangene Woche zugestimmt, dass die Straße testweise für ein Jahr zur Fußgängerzone wird. “Ich werde dann noch lieber dort einkaufen”, sagt er. Nicht wie jetzt bloß rein ins Geschäft und schnell wieder nach Hause. Sondern richtig bummeln.

Zwischen Pariser Platz und Weißenburger Platz kommt eine Fußgängerzone

Gemeinsam mit anderen Anwohnern setzt sich Bielinski schon seit einer Weile dafür ein, dass es mit der Fußgängerzone klappt. Zum Beispiel informiert die Bürgerinitiative auf der Webseite haidhausenfueralle.de über die Vorteile, die es aus ihrer Sicht bringen würde, wenn keine Autos mehr durch die Straße fahren. Jetzt haben sie ihr Ziel erreicht.

Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen hat zugestimmt, dass zwischen Pariser Platz und Weißenburger Platz eine Fußgängerzone eingerichtet wird. Der Stadtrat muss dem nicht mehr extra zustimmen. Die Fußgängerzone wird schon lange gefordert: Grüne und SPD im Rathaus hatten 2022 den Antrag dafür gestellt. Auch der Bezirksausschuss hatte bereits 2019 auf Initiative der SPD hin eine fußgängerfreundliche Umgestaltung gefordert.

Anne Hübner: “Es darf auf keinen Fall bis zum Herbst dauern”

Die SPD-Chefin im Rathaus Anne Hübner hofft deshalb, dass es jetzt schnell geht: “Es darf auf keinen Fall bis zum Herbst dauern, bis die Fußgängerzone eingerichtet wird. Es muss Mitte Ende Juni geschehen.” Schließlich sollen die Menschen die Fußgängerzone genießen können.

Eine Weißenburger Straße ohne Autos - das ist der Traum von Grünen und SPD.  SPD-Chefin Anne Hübner (zweite von rechts)  fordert, dass es nun schnell gehen muss.
Eine Weißenburger Straße ohne Autos – das ist der Traum von Grünen und SPD. SPD-Chefin Anne Hübner (zweite von rechts) fordert, dass es nun schnell gehen muss.
© Daniel Loeper
Eine Weißenburger Straße ohne Autos – das ist der Traum von Grünen und SPD. SPD-Chefin Anne Hübner (zweite von rechts) fordert, dass es nun schnell gehen muss.

von Daniel Loeper

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Wichtig sei dafür die Gestaltung, sagt Hübner. Denn weil das Ganze erst mal bloß ein Test ist, wird nichts umgebaut, nur aufgehübscht. Und daran soll sich nicht nur das Baureferat, sondern auch die Bürger beteiligen.

“Die Fußgängerzone soll die Nachbarschaft zusammenbringen”

Erste Ideen sammelt die Bürgerinitiative rund um Heiko Bielinski bereits. “Wir überlegen, ob wir ein Parklett reinbauen könnten.” Parkletts heißt: Möbel auf Parkplätzen. Wie das aussehen soll, stehe noch nicht fest, sagt er. “Ziel ist, dass es ein Gemeinschaftsprojekt wird, das die Nachbarschaft zusammenbringt.”

Vor allem Gewerbetreibende hatten Bedenken, ob noch genug Kunden kommen und wie sie die Belieferung ihrer Läden regeln sollten. Bis vor Kurzem wollte die Stadt Gebühren verlangen, wenn Geschäftsleute eine Sondererlaubnis zum Befahren der Straße bekommen wollten. Auch das sorgte für Unmut. Sie sei froh, dass das KVR auf Gebühren verzichten wolle, sagt Hübner. Schließlich sei die Weißenburger Straße nicht mit einer Einkaufsmeile wie der Neuhauser Straße vergleichbar, wo viel höhere Umsätze erzielt werden, meint sie. Anwohner können für 15 Euro eine Zufahrtserlaubnis beantragen, wenn sie einen Stellplatz gemietet haben. Radfahrer sollen weiterhin durch die Fußgängerzone fahren dürfen.





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