Im Zuge der Fahndung nach den ehemaligen Mitgliedern der RAF, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, hat die Polizei in Berlin am Abend ein weiteres Objekt durchsucht. Nach Angaben einer ZEIT ONLINE-Reporterin handelt es sich dabei um eine Wohnung in einem gewöhnlichen Wohnhaus. Die Polizei hatte für den Einsatz den Straßenabschnitt im Stadtteil Friedrichshain gesperrt. Kurze Zeit später rückten die Einsatzfahrzeuge wieder ab. Passanten riefen “Haut ab!” und “Freiheit für alle politischen Gefangenen”.

Es ist heute bereits der zweite Einsatz in Berlin im Rahmen der Fahndung nach ehemaligen RAF-Mitgliedern. Wie eine Sprecherin des LKA Niedersachsen mitteilte, stehe auch die weitere Durchsuchung im direkten Zusammenhang mit den Gesuchten. Am Morgen war in Berlin-Friedrichshain ein Bauwagen-Gelände nach den beiden Männern durchsucht worden, jedoch ohne Erfolg.

Bauwagen soll Unterkunft von Burkhard Garweg gewesen sein

Die Sprecherin nannte zunächst keine genaueren Details zur aktuellen Durchsuchung. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete von vermummten Zivilpolizisten und Einheiten des SEK. Auch ein gepanzertes Fahrzeug sei im Einsatz.

Man gehe davon aus, dass der bei der Durchsuchung am Sonntagmorgen sichergestellte Bauwagen-Container die Unterkunft von Burkhard Garweg gewesen sei, so die Sprecherin weiter. Unklar sei jedoch, wie lange dieser den Wagen genutzt habe – es sei aber ein “aktuellerer Zeitraum”, wie ein weiterer LKA-Sprecher bestätigte. Der Bauwagen werde nun gründlich untersucht.

Erst vor wenigen Tagen war ebenfalls in Berlin die frühere RAF-Terroristin
Daniela Klette festgenommen worden. Staub und Garweg waren wie Klette vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der dritten
Generation der seit 1998 aufgelösten RAF an.

Gegen Klette, Staub und Garweg bestehen Haftbefehle wegen des Verdachts
der Beteiligung an Terroranschlägen. Sie wurden und werden wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht. Zwischen 1999 und 2016 sollen
sie Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen überfallen haben. Ihnen wird auch versuchter Mord
vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde.



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