Vom Himmel über Gaza fallen nicht mehr nur amerkianische Bomben, sondern seit neustem auch amerikanisches Brot: Die Luftbrücke, die die US-Administration eingerichtet hat, wirft Fragen auf. Die erste: Warum konnte US-Präsident Biden Israels Premier Netanjahu nicht dazu zwingen, den Grenzübergang in Rafah für Hilfslieferungen zu öffnen? An Druckmitteln kann es dem wichtigsten Waffenlieferanten Israels schlichtweg nicht mangeln. Die zweite Frage stellt sich dann von selbst: Wie passt es zusammen, das palästinensische Leid mit Brot zu lindern und weiter die Bomben zu liefern, die es verursachen?
Die Antwort ist einfach: Die US-Wahlen stehen an, und immer mehr Demokraten kritisieren Bidens Israel-Kurs. Auch bei der arabischstämmigen Wählerschaft ist der Präsident unten durch. Von Israels Seite zu weichen, würde für einen US-Präsidenten aber politischen Selbstmord bedeuten. Stattdessen muss also etwas her, das sich als Hilfe verkaufen lässt und zugleich die Regierung in Tel Aviv nicht verärgert. Die Luftbrücke ist also kaum mehr als ein Publicity Stunt.
Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!