Kolumne “Der Haushälter”

Kalkulation am Beckenrand: Die Sache mit der Rabattkarte

Schwimmgäste ziehen im 50-Meter-Becken ihre Bahn. Beim Eintritt lässt sich mit Rabattenkarten oft Geld sparen.

Schwimmgäste ziehen im 50-Meter-Becken ihre Bahn. Beim Eintritt lässt sich mit Rabattenkarten oft Geld sparen.

Die Ausdauer mancher Mitmenschen bewundere ich. Doch ich habe weder am „Dry January“, also dem Januar ohne Alkohol, teilgenommen noch faste ich. Trotzdem will ich mir etwas Gutes tun und springe wieder häufiger ins Schwimmbad. Weil man auch beim Badespaß Kosten senken kann, entschied ich mich am Sonntag, eine Rabattkarte zu kaufen. Die Bäder meines Wohnorts bieten 23 Besuche zum Preis von 20 an, also 13 Prozent Nachlass. Gut gelaunt frage ich den Kassenwart vorab, ob die Karte nur fürs laufende Jahr oder länger gilt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Das Abschwimmen ist drei Jahre lang möglich – was generell im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt ist, wie mir später am Schreibtisch klar wird. Eine Mehrfachkarte muss drei Jahre lang einlösbar sein, vergleichbar mit einem Geschenkgutschein. Kürzere Fristen wären bei triftiger Begründung zwar auch erlaubt, müssten dann aber deutlich bekannt gegeben sein. Das Amtsgericht Wuppertal erklärte 2009 eine einjährige Frist für ungültig.

Endet die Karte wie die teuren Fitness-Abos?

Die Auskunft des Kassierers beruhigt mich jedenfalls. Als ich noch etwas nachsehen will und eine andere Kundin vorlasse, höre ich, dass sie eine Jahreskarte kaufen möchte, also nicht meine konservative Kalkulation teilt. Die Jahreskarte ist 4,5-mal teurer als die 23er-Karte. Man muss rund 100 Badbesuche schaffen, und das wirklich binnen eines Jahres.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Diese Selbstverpflichtung finde ich noch bemerkenswerter als einen alkoholfreien Monat: Zweimal pro Woche schwimmen – Respekt! Aber wird sie die Verpflichtung einhalten? Oder könnte es enden wie bei teuren Fitness-Abos, die das Gewissen beruhigen, aber nicht adäquat genutzt werden?

Unbezahlbar

Unser Newsletter begleitet Sie mit wertvollen Tipps und Hintergründen durch Energiekrise und Inflation – immer mittwochs.

Lohnt sich die Jahreskarte?

Ich liebe schwimmen auch deshalb, weil ich Zeit für seltsame Gedanken habe – Kopfrechnen mit Eintrittspreisen zum Beispiel – und mich dabei frisch und stark fühle. Wenn ich die Jahreskartenfrau mal am Fön treffe, könnten wir eine Zwischenbilanz unserer Ticketentscheidung ziehen.

Hendrik Buhrs ist Geldanlage­redakteur bei „Finanztip“ und kümmert sich an dieser Stelle ums Haushalten. Weitere Tipps gibt er in seinen Ratgebern und dem wöchentlichen Newsletter unter finanztip.de/newsletter. Alle bisherigen Kolumnen finden Sie hier.



Source link www.ln-online.de